Unser Pflegekonzept

1. Entwicklung eines Pflegekonzeptes

1.1 Übergeordnete Pflegeziele

Die individuelle Lebensqualität des Heimbewohners soll nach Möglichkeit erhalten oder sogar verbessert werden.
Es wird individuell auch unter Einbeziehung der Angehörigen ermittelt was der Bewohner unter Lebensqualität versteht und diese Bedürfnisse werden im Rahmen der Möglichkeiten von den Mitarbeitern erfüllt.
Die Mitarbeiter begreifen ihre Arbeit als ganzheitliche Betreuung eines individuellen Wesens als das der Bewohner angesehen wird. Es werden Ressourcen, Wünsche und Bedürfnisse individuell ermittelt, dokumentiert und in die tägliche Betreuungsarbeit integriert.
Bewohner werden in ihrer Selbständigkeit gefördert und unterstützt, damit sie so lange wie möglich auf ihr individuelles Selbsthilfepotential zurückgreifen können. Wir respektieren auch den Wunsch nach Passivität und Rückzug.
Angehörige werden auf Wunsch intensiv in den Betreuungsprozess einbezogen und in das Einrichtungsleben integriert.
Unsere Bewohner haben grundsätzlich das Recht auf die Ausübung ihrer religiösen Bedürfnisse. Gewohnheiten bezüglich ihrer religiösen Bedürfnisse werden in der Dokumentation erfasst und berücksichtigt.

1.2 Alltagsgestaltung

Wir wollen unseren Bewohnern eine angemessene Tages- und Wochenstruktur bieten, die sich an den Fähigkeiten, Interessen und Ressourcen der einzelnen Bewohner orientiert.
Individuelle Beschäftigjungungswünsche werden zugelassen.
Beschäftigungsangebote für die Bewohner erfolgen ohne Leistungsdruck - die Beschäftigung zählt, nicht das Ergebnis.
Wir suchen anhand der individuellen Biographie nach Aktivitäten, welche die Bewohner noch beherrschen und mit denen sie sich identifizieren können.
Auf individuelle Ruhephasen nehmen wir Rücksicht.
Bewegungsunruhe wird zugelassen und ermöglicht.

1.3 Milieugestaltung

Wir bieten unseren Bewohnern im Heim praktische Orientierungshilfen in Form von Bildern, Symbolen und Beschriftungen.
Wir achten auf eine harmonische Farbgebung der Zimmer und Sitzgruppen, für helles Licht wird gesorgt.
Die Zimmer sind mit altersentsprechenden Mobiliar ausgestattet, eigene Möbel und Gegenstände sind zugelassen und erwünscht.
Unsere Räume werden jahreszeitgemäß geschmückt.
Wir bieten Bewegungsmöglichkeiten im Haus, im Garten, auf Balkon und Terrasse.

1.4 Beziehungsgestaltung der Mitarbeiter zu unseren Bewohnern

Alle Mitarbeiter haben das Ziel unsere Bewohner professionell zu pflegen. Die Beziehung beruht auf

  • Akzeptanz des Bewohners
  • Interesse für den Bewohner
  • Einfühlungsvermögen
  • Wertschätzung
  • einem ausgewogenem Verhältnis zwischen Nähe und Distanz zum Bewohner

Die Beziehungsgestaltung orientiert sich weiterhin an der Biographie der einzelnen Bewohner. Biographiearbeit bedeutet für uns mehr als die Ermittlung von persönlichen, sozialen und krankheitsspezifischen Daten. Wir sind offen für die Erinnerungen und die Lebensgeschichte unserer Bewohner. Genaue Kenntnisse über die Vorgeschichte unserer Bewohner ermöglicht den Mitarbeitern eine personenorientierte, individuelle Betreuung und bringt für unsere Bewohner Kontinuität in ihren Gewohnheiten.

Wir respektieren die

  • Ernährungs- und Kleidungsgewohnheiten
  • Schlaf- und Aufstehgewohnheiten
  • die Pflege-, Bade-, und Toilettengewohnheiten

Umfang und Durchführung der Pflegeleistungen orientieren sich an bisherigen individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten der Bewohner.
Wir fördern bestehende soziale Kontakte, respektieren aber auch den Wunsch nach Rückzug.

1.5 Der Pflegeprozess als Maßnahme zur Qualitätssicherung für den einzelnen Bewohner

Pflegekonzept

1.5.1. Informationssammlung

Personalien, Gesundheitszustand / Krankengeschichte, Aktivitäten des täglichen Lebens, Hilfsmittelversorgung, soziale Kontakte, Hausarzt, Angehörige, Betreuer, Biographie

1.5.2. Erkennen von Problemen und Ressourcen des Bewohners

Pflegeprobleme sind weder medizinische noch pflegetechnische Probleme, es handelt sich hierbei vielmehr um Probleme, die den Bewohner behindern oder belasten. Ressourcen (noch vorhandene Fähigkeiten und Kenntnisse) werden aktiv gefördert und unterstützt damit sie nicht verkümmern.

1.5.3. Festlegung der Pflegeziele

In den Pflegezielen wird beschrieben, welcher Erfolg mit der Pflege angestrebt werden soll. Pflegeziele werden nicht nur aus der Sicht der Mitarbeiter formuliert, entscheidend sind hier auch die Ziele, die der Bewohner für sich selbst anstrebt. Die Ziele sollten realistisch, erreichbar und überprüfbar sein.

1.5.4. Planung der Pflegemaßnahmen

Pflegemaßnahmen werden nach den AEDL geplant. Maßgeblich sind die Fragen was soll wie (womit), wo, wann und wie oft durchgeführt werden. Für den Bewohner zu beachtende Besonderheiten werden berücksichtigt.

1.5.5. Durchführung der Pflege

Die durchführende Pflegekraft hält sich an den Pflegeplan. Die Pflegeplanung orientiert sich an den Notwendigkeiten und Bedürfnissen des Einzelnen. Um realistische Ziele zu stecken erfolgt die gezielte Pflegeplanung erst nach einer Zeit des Kennenlernen (ca. 2-3 Wochen).
Abweichungen vom Pflegeplan sind nur mit entsprechender Begründung erlaubt.
Dem Bewohner werden die Pflegemaßnahmen erläutert.
Es wird geprüft, ob sich ein Problem so verändert hat, dass die Planung umformuliert werden muss.
Veränderungen werden bei der Übergabe mitgeteilt.
Begründete Abweichungen vom Pflegeplan werden im Pflegebericht dokumentiert.

1.5.6. Beurteilung der Pflegewirkung und Anpassung der Planung

Hier wird die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüft und einzelne Schritte im Pflegeprozess, wenn nötig geändert.
Die Dokumentation des Pflegeprozesses erfolgt derzeit in eigenen, die ausufernde Dokumentationsflut eindämmenden, entwickelten Formblättern, die sich an den Richtlinien des SGB XI orientieren.
Die oben genannten Punkte sollen im Pflegeprozess und bei der Pflegeplanung Beachtung finden um eine individuell angepasste Pflege zu erreichen.
Pflegestandards, die auf die Besonderheiten unserer Einrichtung regelmäßig überarbeitet werden, sorgen für die gleichbleibende Qualität unserer Leistungen.
Die regelmäßig durch die leitende Pflegefachkraft durchgeführten Pflegevisiten, sorgen für die Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung unserer Pflegeleistungen.

Begleitung Sterbender

Sterben bedeutet loslassen, Abschied nehmen von allem, alles verlassen, was unser Leben für uns bedeutet hat.
Es ist die letzte Krise in unserem Leben. Eine fremde und unbekannte Situation.
Auch wir wollen für Sie da sein und uns bemühen unsere Bewohner und deren Angehörige durch fachlichen, psychischen Beistand zu begleiten und zu stützen.
Ihnen die wesentlichen Bedürfnisse zu erfüllen, schmerzfrei zu sein, gut zu liegen, sich sauber zu fühlen, keinen Durst zu haben und einen Menschen an seiner Seite der einfach da ist der Sie streichelt und berührt.
Dabei berücksichtigen wir die persönlichen, religiösen und kulturellen Vorstellungen des Sterbenden und seiner Angehörigen.
Auch nach dem Tod können wir Ihnen z.B. bei Behördenangelegenheiten behilflich sein.

Ich glaube, dass wenn der Tod unsere Augen schließt wir in einem Lichte stehen, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist.

Arthur Schoppenhauer

Schlusswort

Die Umsetzung des Einrichtung- und Pflegekonzeptes konnte nicht im Schnellverfahren geschehen. Durch fortwährende Entwicklung, Schulung und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter wird dieses Konzept von allen Mitarbeitern unserer Einrichtung gelebt. Anregungen, Kritik und Ergänzungen waren und sind auch in Zukunft wichtig und erwünscht.

Das Ziel die Qualität in unserem Haus weiter zu verbessern und noch mehr Professionalität zu erreichen werden wir weiterhin anstreben.

Mag sein das der jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen, vorher aber nicht!

Dietrich Bonhoeffer

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Pflege in Holzkirchen GmbH
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